Hartmut Heil wurde in eine ernste Zeit hineingeboren. Terrorismus und enge Kleidung bestimmten das Jahr 1974. Hartmut Heil besuchte die Grundschule in dem tristen Eifeldorf Breinig. Trotz seiner schwächlichen Gesundheit wurde er an ein zweitklassiges Gymnasium in Stolberg weitergeschickt, einer Stadt mit sterbender Schwerindustrie. Das Leben da war nicht lustig! Hartmut Heil baute ein mittelmäßiges Abitur und lädierte sich anschließend den Rücken beim Zivildienst in Brand, einem sozialen Brennpunkt Aachens. Heil mußte oft weinen. Nach dem Zivildienst versuchte Heil Architektur zu studieren, aber er war zu schlecht. Also begann er mit dem Studium der Germanistik und Kunstgeschichte. Kein Wunder, daß der Erfolglose seine Flucht in der "Kunst" (Pleischenberger Kulturanzeiger) suchte. Er spielte Musik und Theater, um seinem grauen Dasein einen Sinn zugeben, aber alles, was er tat, war von Mißerfolg gedornenkrönt. 1999 schloß er sich den Amateurtraurigern "Vakante Genies" an. Er ist in dieser Gruppe das fünfte Rad am Wagen. Auf dem Kopf verliert er täglich Haare, dafür wachsen auf den Schultern neue. Heils Blick ist unstet, er kichert oft hysterisch, keiner mag ihn wirklich. Heil lebte bis zu seinem Abriß in einem heruntergekommenen Altbau in einer Sackgasse.